Montag, 29. September 2014

Jubiläumspost

Im September sind sooo viele Sachen passiert, ich weiß gar nich, wie ich das in einen Post packen soll. Werde versuchen, mich kurzzufassen (Kidding..). Aber erst mal Luftschlangen und Fanfaren (oder einfach eine Parade), denn FineInAmerika ist jetz schon 1 Jahr alt! Am 17. September 2013 bin ich hier angekommen. Dieses Jahr um diese Zeit war ich interessanterweise grade in Italien.


Also dieser Monat:
Ein Wochenende kam der Dennis vorbei. Dennis Senzelll.. aus meiner Klasse in der Schuuule ... Tausend Jahre her. Der ist jetzt visiting scholar an der Johns Hopkins University in Baltimore, wo er seine Dissertation schreibt. Und da Baltimore ja quasi umme Ecke ist, kam er rum für einen DC-Besuch und wir sind Kilometer um Kilometer rumgewandert und haben alle Monuments besichtigt, haben olle Abe Lincoln besucht und waren bei den Busboys and Poets (lustige/s Bar/Restaurant mit ganz viel Büchern und Sofas drin) Pizza essen. Das war scheen.

 

Die Woche drauf hatte ich ne Kurierfahrt nach Quebéc, KANADA.. Der Weg dahin war irgendwie unnötig beschwerlich: verzögerter Flug nach Philly, dann Anschlußflug verpaßt und ich mußte 5 Stunden am Flughafen rumhängen. Kam mir vor wie Tom Hanks in Terminal... Als ich dann spät abends am Flughafen Quebéc ankam, war da eben ganz normal Paßkontrolle.. Aber irgendwie war's überhaupt nich normal, weil der Officer da so NETT war. Der war ganz interessiert, was ich denn so arbeite und hier in Quebéc zu tun habe. Die Leute, die die Zollbescheininung entgegennehmen, hab ich als solche gar nicht erkannt, die standen da so harmlos und unbeteiligt rum und haben dann ganz nett gefragt, ob sie den Zettel haben dürften. Und dann hat der Mann noch ganz besorgt gefragt, ob ich mein Gepäck suche - weil ich nur Hangepäck dabei hatte. Haha.. verrückt. Die Freundlichkeit der Kanadier ist kein Gerücht. Ich war dann ziemlich spät vor meinem Hotel, son ganz kleines Häuschen, und da war die Tür schon zu. Da stand ich also kurz vor Mitternacht an ner Straße vor verschlossenen Türen in der völligen Fremde. Das wäre in den USA ein Grund zum Gruseln gewesen. Ich hab dann irgendwann die Mitarbeiterin des Museums, wo ich am nächsten Tag zu arbeiten hatte, erreicht und die hatte den Schlüssel fürs Hotel und mein Zimmer. Sie würde gleich vorbeikommen und den Schlüssel bringen und ich solle mich solang nicht fürchten, die Gegend sei ganz und gar sicher. Verrückt. Wie Michael Moore uns das schon gezeigt hat... ab über die Grenze und auf einmal sind die Straßen sicher, die Leute freundlich, alles ok. :D Guckt, hier ist mein Zimmerchen.


Am nächsten Morgen hatte ich den Termin in Museum zum Deistallieren, Zustand-Checken und Einpacken eines Gemäldes der Gallery. Haben einen lustigen Mischmasch aus Englisch und Französisch geredet. Und das kanadische Französisch is ja der Knaller... Die sagen ja wirklich "bjeng" für "bien". Das macht dieses Volk gleich noch niedlicher :D. Die Arbeit da hat nur eine Stunde gedauert und schwups war ich wieder draußen und hatte den gaaanzen sonnigen Tag Zeit, Quebéc zu erkunden. Das war so heeeeeerrlich. Bin zum Fluß gelaufen und hoch bis zum Château Frontenac und es war so tolles Wetter und ich hab Postkarten geschrieben und Crêpes gegessen und bin durch süße kleine Straßen geschlendert. Ein Traum...!








Fine avec la marmotte. Ein kleines Murrrmeltierchen hat sich immer in meinem Schatten versteckt :).




Traumwetter! Und währenddessen in Alberta:


Am nächsten Tag war dann schon wieder Abreise und passenderweise hats wie aus Kübeln geregnet.. Ich hatte dann noch mal schönes europäisches Frühstück in meinem Hotel und bin dann noch etwas Proviant für meinen Trucktrip zurück einkaufen gegangen.


Bin ein biiiissl nass geworden und dann erst mal in ein Café geflüchtet, um noch einmal ein lecker Abschiedsmittagssalat zu essen.




Jaja.. Kanada und all seine netten, netten Leute. Die Kassierer, Verkäufer, Leute auf der Straße, Autofahrer, die immer für dich anhalten. Alle nett. Nich so übertrieben: "Heeeeeeey, how are you doing???"-mäßig, sondern angenehm respektvoll zurückhaltend, aber immer lächelnd und hilfreich. So schön.. normal. :D Und friedlich. Bei den US-Amis is ja doch manchmal so eine subtile (und machmal auch nich so subtile) Aggression zu spüren. Vor allem auf den Straßen. Ich mein, die hupen ja IMMER hier. Also IMMER. Da war Quebéc mal eine angenehme Abwechslung. So still.. alle zufrieden mich sich und miteinander... verrückt.

Zurück gings also gegen 14 Uhr mit dem Kunsttransporter, gefahren von Randy und Kerry, einem lustigen Ehepaar. Hier ist Randy.


Das war ein angenehmer Trip. Die Grenzüberquerung ging auch ohne größere Dramen ab, obwohl natürlich sofort wieder der Kontrast zu Kanada zu spüren war mit den jetzt US-amerikanischen Grenzbeamten, die immer diese nervenaufreibende "Jeder ist ein Verdächtiger und potenzieller Verbrecher"-Attitüde ausstrahlen. Da strengt man sich immer gleich an, besonders harmlos und superkooperativ rüberzukommen... nicht lächeln, aber auch nicht böse gucken. Nicht reden, wenn man nich aufgefordert wird. :D Aber ist alles gut gegangen. Wir sind dann also über Nacht gefahren und waren am Freitag Morgen an der Gallery in DC und da wurde die Kunst dann ausgeladen und ich konnte nach Hauuuse und duschen und ins Bett fallen. Und am nächsten Tag war ich mal wieder erkältet. Haha. Immer in diesem Lüftungszug im Truck sitzen ... is irgendwie nich so ideal. Naja.

An dem Wochenende kam dann Dennis noch mal nach DC, diesmal mit seiner Freundin, die grade zu Besuch war, und wir sind zusammen Mittagessen und kostenloses Rootbeer trinken gegangen. Wir waren in nem großen Bierlokal und haben da eben nur unsere kleinen Sodas bestellt und da meinte unsere Bedienung, er würde uns keine Rechnung stellen für "das bißchen".. ha! Man muß nur wissen, wie's geht, hehe.
Den Rest des Wochenendes hab ich mich erholt und den Montag war ich auch nur kurz auf Arbeit, um meine Unterlagen für den nächsten Trip zu holen, und hab den Rest des Tages mit Gesundwerden verbracht. Dennnnnn am Dienstag ging es gleich wieder los. Nach Italien. Dienstag früh ab auf den Truck mit den Kisten voller Kunst und ab nach New York, dort in den Flieger nach Mailand (Übernachtflug in der Business class) und von dort mit den Truck nach Turin.




Business class und superedel Abendessen.


Und das obligatorische Verwöhnkulturbeutelchen, das es für die wichtigen Businessclass-Flieger als Geschenk gibt. Ich liebe es!
Da war ich also mal gemütliche 32 Stunden wach, als ich am Mittwoch Abend dann in meinem Turiner Hotel ins Bett gefallen bin. Den nächsten Tag hatte ich frei und hab ein bißchen die Stadt erkundet. Hat aber geregnet, also ging das nicht so lange.


 
 

Dann wollte ich ein paar Babyklamotten, die ich aus Amerika mitgebracht hatte, mit der Post zu Katja nach Berlin schicken. Macht ja schließlich Sinn.. Italien is ja schön nah. Aber nahahahaiiin! Man kann natürlich NICHT "einfach mal fix" iiiirgendwas machen in Italien. Schon gar nich bei der Post. Das ging da alles so schmeeeerzhaft langsam, ich stand da bestimmte ne Stunde in ner Schlange, während die einzige Postangestellte da gemütlich Briefmarkenbuch für Briefmarkenbuch aus dem Regal zog, um dem Opi, der grad dran war, seine Lieblingsmarken rauszusuchen. Ein japanisches Ehepaar hinter mir (und die Japaner sind ja bekanntermaßen der Inbegriff von Takt und Zurückhaltung) haben da schon die Augen gerollt (die wollten nur Marken für ihre Postkarten) und meinten dann zu mir kopfschüttelnd "incredible pace" und sind gegangen. Schlaue Leute. Ich hab dann auch irgendwann rausgefunden, daß die da gar keine Pakete annehmen.. War ja auch ne verrückte Idee meinerseits, das bei der Post zu versuchen. Aber anscheinend war das einfach die falsche Filiale dafür. Und nach nur einer weiteren falschen Filiale hab ich dann auch eine gefunden, die meine Sachen wirklich abgeschickt hat. Und heute is das Paket sogar angekommen. Alles gut.

Am nächsten Tag war dann also das Installieren der Kunstwerke.


War dann insgesamt über 9 Stunden da, hatte 13 Objekte, und wir haben nicht alle geschafft. Die waren irgendwie uneffektiv, die Leute. Super nett und freundlich, aber meiiii, wie langsam. Naja.. da waren noch andere Kuriere, die länger in Turin waren, die haben dann versprochen, die Installationen meiner Sachen zu überwachen. Mehr hätt ich da auch nich gemacht. Als Kurier guckt man ja nur zu. Also wenn die nix machen, dann mach ich auch nix. War ein laaaaaaanger Tag. Und umso anstrengender, weil ich am nächsten Morgen mal gemütlich um 3:40 Uhr aufstehen mußte. Und dann gings schon wieder zurück, diesmal vom Flughafen Turin über Paris und dann direkt nach DC. Der Flieger von Paris nach DC war sooooo riiiiiesig, so ein Doppelstockflugzeug und ich saß da umringt von süßen kleinen französischen Omis. :) Und es gab ein Menü und Sekt und sowas. Und ich war in Economy....... Was kriegen die dann da in der Business Class?? Man will es sich gar nich ausmalen.

Ja, das waren also meine Reisereien diesen Monat. Letzte Woche Dienstag hab ich auch endlich meinen Unterricht angefangen. Fine lernt jetzt Holländisch! Els is de vriendin van Peter, falls es euch interessiert. Das macht Laune und ich kann das gut für mein Forschungsprojekt gebrauchen und für eine potenzielle Arbeitsstelle in Amsterdam eines schönen Tages...? Man weiß ja nie.

Das vergangene Wochenende war ich in New York, um da den Peter auf seiner East Coast Tour zu treffen. Das war oooch schön, war so lange nich mehr da. Wir sind durch ganz Manhattan gewandelt und haben uns abends mit Gora und Olesya in Brooklyn in einer Bierbar namens Spritzenhaus getroffen. War guuut.


Frühstück an der Bleecker Street... Njaammmmmmmmmmm!


 

Mega aufdringlicher, energieverschwendender Patriotismuskitsch und die obligatorischen New Yorker Augenringe.


Und das gruselige Times Square Baby (Ein Mann mit fieser Babykopf-Maske.. Und das war nich mal das Schlimmste da.. Ich sag nur, nackte Oma mit Cowboyhut............) und der Peter mit dem New York Klassiker, dem leckeren und riiiesigen 1$-Pizzastück. :)

Jaaa. New York. Meinen Zurückbus hab ich mal wieder verpaßt und dann war ich erst ziemlich spät in DC. Peter ist jetz noch ein bissl in New York und kommt dann irgendwann auch runter nach DC. Davon wird beim nächsten Mal berichtet. :)

Und jetz is schon wieder speeet. Also, Goedenacht! Tot ziens.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen