Das muss ich erklären. Irgendwann mal waren Adele, Jun und
ich unterwegs und ich wollte bemerken, dass irgendwas gar nicht weit
weg ist von ..irgendwas anderem eben. Jedenfalls ist die Gang ja deutsch-bewandert
und ich dachte, ich bring den beiden mal eine Redewendung bei: nur einen
Katzensprung entfernt. Jun hat Katzensturm verstanden. Ein wunderschöner
Ausdruck, der jetzt zu einem geflügelten Wort für alles Unbeschreibliche
geworden ist. Cat Storm ist auch sehr ausdrucksstark, aber wir bevorzugen alle
den KATZENSTURM. So, wie Adele das sagt mit ihrem britischen Akzent, klingt das auch
richtig schön dramatisch. "Katchenchturrrrrm!“
Jetzt bin ich also schon über zweiiii Monate hier. Ist das
verrückt, oder was? Es ist Mitte November und neulich waren 22 Grad draußen.
Also Celcius. 71 Grad Fahrenheit. Da kommt man doch richtig in
Weihnachtsstimmung. Heute war wieder eisig kalt, aber es ist iiiimmer sonnig.
Das
kann mir gefallen. Den deutschen grauen Winter werde ich nich vermissen. Und
egal, wie das Wetter ist, die Holidays sind hier schweeer am Kommen. Natürlich
erst mal Thanksgiving in einer guten Woche. Da bin ich zu Caroline und ihrer
Familie eingeladen. Wir werden im Haus von Caroline Schwester in Alexandria
(Virginia) feiern. Das Haus soll klein und verrückt sein, sagt Caroline. Irgendwie stell
ich mir das vor wie bei den Weasleys… Wir werden sehen :). Ich hab so das
Gefühl, dass Weihnachten hier gar nicht so der Superhype ist wie bei uns,
einfach, weil das große Fressen und das Zusammensein mit der Familie schon
einen Monat vorher zu Thanksgiving stattgefunden hat. Aber iiiiiich bin
natürlich voll aufm Trip und habe auch schon herrlich weihnachtsgeshoppt.
Unter anderem neulich in New York.
Da bin ich zur Printfair gefahren, einer Kunstmesse
exklusiv für Drucke. Und da habe ich euch allen Picassos für 65000 Dollar (each)
gekauft. Freut euch drauf.
In New York hab ich natürlich auch mal beim Morgan
vorbeigeschaut und Hellooo gesagt zu den ollen Kollegen. War schön, mal wieder
dort zu sein, aber ich bin trotzdem froh, jetzt an der Gallery zu arbeiten. Irgendwie
is hier mehr los als am Morgan. Am Abend war ich noch in Brooklyn unterwegs auf
der Ausstellungseröffnung einer kleinen Japanischen Omi (Yayoi Kusama, für die, die es genau wissen wollen), die gern und häufig Punkte malt, und noch auf einer Guerilla-Printfair. Diese New Yorker.. ich sag’s
euch. Das war lustich.
Letzte Woche bin ich zu Shan (die arbeitet mit Caroline im
Matting and Framing) nach Hause gegondelt und habe dort ein Regal und ein paar Aufbewahrungsboxen
von ihrer Tochter geerbt (die ist grade mit der Airforce in Rammstein). Dann
waren wir noch essen mit Shan und ihrem Mann Kevin in einem kleinen Diner in
Vienna (nicht Österreich) und als das Gespräche auf mögliche Trips in die
nähere Umgebung kam, meinte Kevin, ich müsse mal nach Punxsutawney fahren,
haha. Hab ein Highfive gekriegt, als ich erzählt hab, dass ich da schon war. Ha!
Jeeeeeeeedenfalls wurde ich dann mit Regal und allem nach Hause kutschiert und
dann waren auch noch 2 Pakete für mich da von zu Hauuuuseeee! Hach ja, das war
schön.
Samstag bin ich nach Baltimore gefahren mit Jenny und
Charlie (Ehepaar aus der Gallery) und wir waren im American Visionary Art
Museum, das war knallermäßig. Ein super Museum. Hier ein kleiner Eindruck..
Dort haben wir Mittag gegessen und dann sind wir in die
Stadt und haben ein paar Antiquariate durchstreift, davon gibt’s nämlich
reichlich in Baltimore. Am Abend war dann Ausstellungseröffnung von Michelle
Steins (Kollegin aus der Gallery) Ehemann. Der malt Hunde. Toll, was? Baltimore hat mir
seeehr gut gefallen. Viel „echter“ als Washington. Bissl kaputt und ramponiert
und so, eben ne richtige Stadt. Wenn man so viel Zeit in diesem weißen Marmorwunderland
an der Mall in Washington verbringt, kann man fast vergessen, wie eine normale Stadt aussieht.
Tja, damit aber nicht genug für dieses Wochenende.. Am
Sonntag kam meine zweite Möbellieferung. Hab ich soweit alles aufgebaut
gekriegt, ich bin jetzt IKEA-Profi. Jetzt hab ich sogar Stühle! Und nen Tisch
und ein Sofa. Und irgendwie ist immer noch ganz viel Platz hier. Also kommt
alle zu Besuch, ich hab Platz!
Was noch? Ich mach jetzt Spinning. Also drinne Fahrrad fahren. Macht Spaß, ist
anstrengend und sehr viel sicherer, als draußen auf der Straße zu radeln. Obwohl
ich das vielleicht doch auch mal irgendwann probiere. Nach dem Winter. Falls
hier einer kommt.
Und was ich euch überhaupt die ganze Zeit schon zeigen
wollte, ist das hier:
So sagt man dem Busfahrer hier, dass man anhalten möchte. Da
drückt man nicht den EINEN und EINZIGEN Stop-Knopf an der hinteren Tür, nein. Der
funktioniert dafür nicht. Wenn man anhalten will, zieht man an der gelben
Strippe…………………….
(Es ist übrigens grade 22:11 Uhr und im Fernsehen läuft die Sesamstraße. Wer dafür eine plausible Erklärung hat, bitte melden.)